Wie gut sind unsere Schutzmaßnahmen?
Bodenversiegelung durch Neubaugebiete ist in Swisttal ein fortlaufendes Thema. Nach den Starkregenereignissen vom 14. und 15. Juli 2021 ist auch dieses Thema neu zu betrachten. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, reichen unsere Schutzmaßnahmen für die Gebiete und die Menschen nicht aus. So sind auch viele Menschen und Häuser betroffen, die nicht unmittelbar in Flussnähe wohnen.
Die Anwohner der Neubaugebiete Neukirchener Weg/Kammerfeld in Heimerzheim und Rodderbach in Odendorf konnten es in diesem Jahr direkt erleben. Der Starkregen hat bei ihnen erhebliche Schäden angerichtet. Häuser, die gerade einmal zwei Jahre alt sind, können nun grundsaniert werden. Das Wasser sollte eigentlich in den dafür vorgesehenen Regenrückhaltebecken aufgefangen werden. Doch diese sind anscheinend nicht auf solche Mengen ausgerichtet. Durch das Wasser, das über die angrenzenden Felder kam, wurde diese Sicherheitsmaßnahmen schnell ausgehebelt.
Die zukünftigen Neubaugebiete „Auf dem Hambach Süd/Nord/Mitte“ werden in diesem Bereich für weitere Flächenversiegelung sorgen. Dies bedeutet für die Anwohner des Kammerfeldes und des Neukircher Weges , dass es weitere stärkere Hochwasserpotenziale beinhaltet. Viele Anwohner der jeweiligen Felder haben bereits damit begonnen kleinere Gräben um Ihre Hauser zu ziehen und oder Dämme zu errichtet. Wie kann die Gemeinde hier unterstützen?
Im Wohngebiet Rodderbach hat es neben dem Kindergarten Grashüpfer auch zwanzig Häuser getroffen. Das Rückhaltebecken war bereits vor dem Starkregen mit Wasser gefüllt. Der Aufbau des Beckens ist nicht durchlässig genug, so dass Wasser zusätzlich versickern kann. Regnet es dann zu stark, kommt es zu einem unnötigen Stau und im schlimmsten Fall zum Überlauf.
Die Anwohner fragen sich nun, was man hier in Zukunft tun kann. Was wird an diesen Maßnahmen verbessert? Die Regenereignisse werden voraussichtlich häufiger und zeitiger in diesen Mengen auftreten.
Auch im bereits seit zwanzig Jahren bestehenden Baugebiet Kottengrover Maar liefen die Keller voll. Ein Damm, der dieses Wohngebiet früher schützte, ist über die Jahre abgetragen worden und bietet keinen Schutz mehr. Das Wasser kam aus dem Wald, über die Felder direkt auf die Häuser zugelaufen. Die Felder hinter dem Baugebiet verfügen über keinen Graben, der ein Ableiten über z.B. die Viehtrift einleiten könnte. Zudem wurden, entgegen dem bestehenden B-Plan für das Gebiet, im Laufe der Jahre deutlich mehr Flächen versiegelt, als eigentlich zulässig wäre.
Bündnis90/DIE GRÜNEN werden für die nächste Sitzung des Rates einen Prüfauftrag an die Gemeindeverwaltung richten, damit beim nächsten Starkregenereignis nicht wieder unnötig Menschen und Häuser bedroht werden.
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