Grund- und Gesamtschule Heimerzheim für die Zukunft aufstellen

Pressemeldung – Die Grünen in Swisttal

In der Sondersitzung des Schulausschusses stand in der letzten Sitzungswoche der Gemeinde Swisttal vor der Sommerpause ganz allein die Zukunft der Grund- und Gesamtschule in Heimerzheim auf der Tagesordnung.

Dabei ging es im ersten Teil der Sitzung um den zukünftigen Raumbedarf für die Gesamtschule. biregio, eine Projektgruppe für Bildung und Region aus Bonn, stellte detailliert den Ausschussmitgliedern und den zahlreichen Zuhörern das Raumdefizit für die kommenden Jahre vor. Dies auch mit Blick auf den Ausbau der offenen Ganztagsbetreuung und die notwendigen Fachräume für die Sekundarstufe II. Zudem wurde auf den dringenden Renovierungsbedarf des Gesamtschulgebäudes hingewiesen. Als die Präsentation über die räumlichen Herausforderungen der Schule in Heimerzheim damit endete, dass der Neu- bzw. Umbau bis 2027/28 fertiggestellt sein muss oder entsprechend die Schulcontainer aufgestockt werden müssten, waren die Eckpunkte für die zukünftige Gesamtschule in Heimerzheim klar gesetzt.

Im zweiten Teil der Sitzung trug dann Michael Schultze-Rhonhof, Geschäftsführer der DKC Kommunalberatung GmbH aus Köln, die Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zu den Neu- bzw. Umbau der Schulen in Heimerzheim vor. Auch hier kam er relativ schnell zum Pudelskern: Sowohl die Gesamtschule als auch die Swistbachschule sind sanierungs- und erweiterungsbedürftig. Die fünf vom Schulausschuss beauftragten Möglichkeiten wurden im Folgenden unter Wirtschaftlichkeits- und Nutzwertkriterien untersucht. Ersteres wird mit 60 % und letzteres mit 40 % am Ende gewichtet werden müssen, so die Vorgaben des Landes NRW.

Die 5 Varianten, die alle nachhaltig angelegt sind, sehen wie folgt aus:

Variante 1
Neubau der Gesamtschule auf der Viehtrift (bis Sommer 2028) und anschließende Sanierung des Gesamtschulgebäudes für die Grundschule (bis Sommer 2030)

Variante 2
Neubau Gesamtschule und Grundschule auf dem bisherigen Gelände der Gesamtschule. Währenddessen bleibt die Grundschule unten und die Container der Gesamtschule plus Ergänzungen gehen auf die Viehtrift. (Bis Winter 2028)

Variante 3
Auch hier gehen die Container der Gesamtschule auf die Viehtrift. Das alte Gesamtschulgebäude wird weiter genutzt und ein Erweiterungsbau kommt auf das Gelände (bis Sommer 2028). Anschließend wird das jetzige Gebäude saniert und erhält einen Anbau (Winter 2027-Winter 2029). Ungefähr zeitgleich wird die Grundschule auf der Viehtrift gebaut (Sommer 2028-Winter 2029).

Variante 4
Hier werden die bestehenden Container weiter genutzt und parallel auf der Viehtrift ein Neubau als Erweiterung (z. B. als Oberstufengebäude) errichtet (bis Sommer 2028). Die Sanierung des jetzigen Gebäudes mit Anbau folgt dann bis Winter 2029. Auf dem Gelände der Gesamtschule folgt parallel ein Neubau der Grundschule.

Variante 5
Bei dieser Variante bekommt die Grundschule auf der gegenüberliegenden Straßenseite der jetzigen einen Neubau (Sommer 2026 – Sommer 2028). Hierbei bleibt die Grundschule räumlich getrennt von der Gesamtschule. Die Gesamtschulcontainer gehen auf die Viehtrift und ein Erweiterungsbau soll auf dem Gesamtschulgebäude bis Winter 2027 fertiggestellt sein. Anschließend wird das Gesamtschulgebäude saniert und erweitert (bis Winter 2029).

Bei der wirtschaftlichen Bewertung liegt Variante 5 vorne mit 90 Millionen Euro und Variante 1 auf dem letzten Platz mit knapp 100 Millionen Euro. Die Nutzwertanalyse hingegen sieht Variante 2 weit vorne und hier ist Variante 5 auf dem letzten Platz. Da die Kosten eng beieinander liegen, die Qualität sich aber signifikant unterscheidet, kommt die gewichtete Kosten-Nutzen-Analyse zum Gesamtergebnis für Variante 2.

Bei allen Varianten handelt es sich um die Errichtung einer fünfzügigen Grundschule und einer vierzügigen Gesamtschule. Das der große, überregionale Erfolg der Gesamtschule Swisttal so schnell kam und eigentlich einen mindestens fünfzügigen Bau notwendig macht, ist hierbei Fluch und Segen zugleich.

Zum Abschluss der Sitzung legten sich Verwaltung und Politik auf einen sportlichen Zeitplan fest, um schnellstmöglich die Weichen für eine Entscheidung im Rat Ende September zu stellen.

„Auf die heute vorgestellten Zahlen und Modelle müssen jetzt dringend Taten folgen. Dabei bin ich von der vorgelegten Zeitschiene überzeugt. Wenn hier alle Beteiligten Wort halten und auch Zusatzsitzungen in Kauf nehmen, könnte es von unserer Seite aus noch halbwegs funktionieren, denn das sind wir auch der leidtragenden Schulgemeinde schuldig. Der Workshop mit allen Beteiligten unter professioneller Leitung direkt nach der Sommerpause wird alles durchdenken, damit noch 2024 der Gemeinderat ein zukunftsorientiertes Bildungs- und Gesellschaftszentrum von Heimerzheim für Swisttal schafft. Bildung ist Demokratie und unsere Kinder sind die Zukunft – wir sollten alles geben, dass Swisttal alles dafür gibt, einen guten Rahmen für das Swisttaler Lernhaus zu erstellen, denn gefüllt ist es schon mit dem Wertvollsten, das wir haben – unsere Kinder!“

Michael Hellmich, schulpolitischer Sprecher für die Grünen in Swisttal

„Mit Blick auf unsere Klimabeschlüsse erwarten wir auch eine ausführliche CO2 Bilanzierung der Varianten durch die beratenden Fachfirmen. Wir haben uns gerade überparteilich auf neue Vorgaben bei Neubauten in Swisttal geeinigt. Da wir als Gemeinde hier Vorbild sein wollen, hat dieses Großprojekt eine enorme Leuchtturm-Funktion, frei nach dem Motto: So wird’s gemacht!“

Monika Goldammer, sachkundige Bürgerin für die Grünen in Swisttal

„Mir scheint es auch noch einmal wichtig zu erwähnen, dass es sich bei dem Konzept zum Lernhaus nicht nur um eine pädagogisch wertvolle Idee handelt, sondern das damals Rainer Schweppe als Stadtschulrat in München vor der Herausforderung stand sowohl für steigende Schüler*innenzahlen als auch zunehmenden Bedarf für eine Ganztagsbetreuung Raum zu schaffen. Unterricht und Ganztagsangebote bilden daher eine Einheit und nutzen somit gemeinsam die zu Verfügung stehenden Flächen. Da wir ab 2026 auch den rechtlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule erfüllen müssen, ist dies also nicht nur pädagogisch, sondern auch wirtschaftlich der richtige Schritt.“

Stephan Faber, Vorsitzender des Schulausschusses für die Grünen in Swisttal
Share Button

Verwandte Artikel