Güllefluten eindämmen – Massentierhaltung überdenken

Themen 2014

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Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen minimieren

Alle Jahre wieder im Frühjahr beginnen die Landwirtinnen und Landwirte damit, Gülle auf Ihre Felder auszubringen. Früher war der klassische Bauernhof ein selbstregulierendes System und damit überhaupt nicht in der Lage, einen Überschuss an Gülle zu produzieren. Heute sind große Schweine- oder Geflügelmastbetriebe oftmals zu einer Art „ Durchlauferhitzer“ geworden, wo zugekaufte Futtermittel in Fleisch verwandelt werden.

Diese Betriebe sind offene Systeme, die große Mengen an Futter aufnehmen und auf der anderen Seite Fleisch, aber zunehmend eben auch die anfallende Gülle produzieren. Angesichts der Millionen Tonnen Gülle, die jährlich aus den landwirtschaftlichen Viehhaltungen kommen, wird klar, dass es sich hier um ein großes umweltpolitisches Problem handelt. Zu den riesigen Güllemengen kommen noch Importe, insbesondere aus den benachbarten Niederlanden. Auch dort gibt es für die riesigen Schweine- und Geflügelbestände keine entsprechenden landwirtschaftlichen Nutzflächen, auf denen die Gülle sinnvoll als Dünger verwendet werden kann. Haben sie gewusst, dass Deutschland mit jährlich 1. Milliarde Euro an Fördermitteln die industrielle Massentierhaltung von Schweinen und Geflügel subventioniert? Diese Vergabe der Fördermittel schadet der Umwelt und beeinträchtigt insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit ökologisch und tiergerecht produzierender Fleischerzeuger. Des Weiteren wird unser Trinkwasser stark mit Nitraten belastet. Rund 40% des Grundwasserkörpers in NRW sind mittlerweile so stark mit Nitraten belastet, dass ohne eine entsprechende Aufbereitung, keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist. Grund dafür ist ein zu hoher Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch hohe Mengen von Gülle und Gärresten.

Tödliche Keime – Die Gefahr aus dem Stall
In deutschen Ställen ist eine neue Generation von Bakterien herangewachsen. Selbst Reserve Antibiotika sind dagegen machtlos. Ärzte fordern endlich das Ende der Massentierhaltung . Multiresistente Keime werden immer mehr zum Problem. Allein durch den EHEC- Erreger starben in Deutschland 53 Menschen. Ohne bis heute die genauen Ursachen zu kennen bzw. ohne wirksame Gegenmittel machen die dafür politisch Verantwortlichen so weiter als sei nichts geschehen. Es ist nicht die bäuerliche Landwirtschaft, sondern das offene System der agrarindustriellen Tierhaltung, das uns diese massiven Probleme beschert. Wir Grünen wollen uns dafür einsetzen, dass es in Swisttal und auch in den angrenzenden Gemeinden bzw. Städten keine Ausweitung der Massentierhaltung und damit eine Verschärfung der o.g. Probleme gibt. Außerdem werden wir weiterhin aufmerksam die Belastungen des Swisttaler Trinkwassers überprüfen.
Stoppen wir endlich gemeinsam die Selbstzerstörung des Menschen und schützen wir unsere Kinder und Enkel vor weiteren unbeherrschbaren Risiken.

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