Sommermahd am Swistbach

Missgeschick sorgt für Unmut

Kritisch nachgefragt haben die GRÜNEN zur diesjährigen Sommermahd an der Swist durch den Erftverband. Mitte Juli war auf Höhe der Burg Heimerzheim der Grünstreifen entlang des Baches auf voller Breite und zudem sehr tief gemäht worden.

Bei einem Treffen vor Ort räumten Ulrich Muris und Klaus Küpper vom Erftverband ein, dass diese Mähaktion misslungen sei. Nach Möglichkeit würden die Uferböschungen nämlich weitaus schonender und nicht in voller Breite gemäht um Rückzugsflächen für Kleinstlebewesen zu erhalten.

Grundsätzlich sei es aber so, dass eine grasbewachsene regelmäßig gemähte Böschung die Ufer der Flüsse und Bäche stabilisiere. Durch die meist einschürige Mahd werde aber auch die Artenvielfalt in den Uferstreifen gefördert. Der Erftverband verfolge und verfeinere seit etwa drei Jahren ein Konzept, um einerseits den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten und andererseits verstärkt ökologischen Kriterien zu genügen.

Die GRÜNEN sprachen auch die Situation am „Pegel Morenhoven“ an, wo jedes Jahr auf einer Strecke von etwa 200 m bis auf die Grasnarbe heruntergemäht wird. Die Vertreter des Erftverbandes erläuterten hierzu, dass an den Pegeln die exakte Messung von Wasserständen und Abflüssen dieses radikale Vorgehen unumgänglich machten.

Ein weiteres Anliegen der GRÜNEN konnte beim Termin nicht abschließend geklärt werden: Zwar geht der Erftverbandbereits in eigener Regie gegen invasive Neophyten wie das Drüsige Springkraut vor, es gibt dazu aber noch kein abgestimmtes Konzept von Kommunen oder Kreis. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, weil speziell das Drüsige Spingkraut in Europa als Bedrohung für andere Pflanzenarten, sogar für ganze Pflanzengesellschaften in deren Lebensraum betrachtet werden muss – und weil es, für jedermann sichtbar, die feuchten Flussauen, in denen es zuerst auftrat, längst verlassen hat.

Die GRÜNEN informierten die Vertreter des Erftverbandesauch über Kritik aus der Bürgerschaft am Zustand des swistbegleitenden Radweges. Da es sich um einen Unterhaltungsweg zur Gewässerpflege handele, sieht sich der Erftverband nicht in der Pflicht. Es gebe aber in Nachbarkreisen Bestrebungen, diese Wege in die Regie der Kreise zu überführen – um sie als echte Radwege besser unterhalten zu können. Dieses Modell ist nach Ansicht der GRÜNEN auch für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis vorstellbar. Radwege entlang von Bächen und Flüsse sollten aber nicht asphaltiert erhalten, sondern sukzessiv mit wassergebundenen Decken versehen werden. Diese Ansicht wurde von Herrn Muris und Herrn Küppers uneingeschränkt geteilt.

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